In der letzten Keynote hat Steve Jobs angekündigt das innerhalb der nächsten 90 Tage der App Store auf dem Mac kommt. Heute gegen 15 Uhr war es dann soweit und in der Softwareaktualisierung stand das Update auf 10.6.6 bereit, welches den Mac App Store beinhaltete.
Für alle die ein Mobile Device von Apple benutzen, ist der App Store an sich nichts Neues und ich will auch gar nicht so viele Worte darüber verlieren, da es schon genug andere Blogs heute im laufe des Tages getan haben. Apple hat auf der letzten Keynote gesagt das Sie in den letzten Jahren viele Dinge mit dem Umgang von iOS gelernt haben und Teile davon jetzt wieder zurück auf den Mac bringen wollen. Der App Store ist eigentlich nur der Anfang, da Mac OS X Lion erst etwas später in diesem Jahr erscheint und dort noch viel mehr Erfahrungen aus dem iOS mit einfließen werden.
Was ist der Vorteil an dem App Store?
Wenn Entwickler Ihre Software in dem App Store anbieten wollen, gehen 30% an Apple und 70% behalten die Entwickler. Ist das ein Vorteil für die Entwickler? Meiner Meinung nach Ja. Der größte Vorteil liegt einfach in einer extrem hohen Reichweite, da quasi fast jeder Mac-User mit einem aktuellen Mac OS X den App Store auf dem Rechner hat. Viele Entwickler erreichen aber manchmal leider nicht so viele Leute und das könnte eine große Chance für Sie sein. Des Weiteren müssen sich die Entwickler, wenn Sie die Software ausschließlich über den App Store anbieten, nicht mehr um den Vertrieb kümmern. Was hat der User davon? In erster Linie gibt man mehr Geld aus . Natürlich ist es sehr angenehm, das man einen Store hat in dem man unbeschwert bummeln kann. So findet man auch mal Produkte auf die man anders vielleicht nicht gestoßen wäre. Abgesehen davon, wird mir ein Software-Update im Store angezeigt und ich kann es dann genauso einfach updaten, wie ich es auch auf dem iPhone oder iPad kann.
Was kann man noch besser machen?
Man darf natürlich nicht vergessen, dass der App Store heute erst mit knapp 1.000 Programmen gestartet ist aber ich bin mir ziemlich sicher, das sich das ziemlich schnell ändern wird und noch viel mehr Entwickler Ihre Software über den App Store anbieten werden. Wünschen würde ich mir noch eine Deinstallations-Funktion direkt aus dem Store heraus, welche dann auch restlos alle Dateien die zum Programm irgendwo abgelegt wurden löscht.
Fazit:
Apple macht mal wieder alles richtig und ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Geschäftsmodell auch auf dem Mac funktionieren wird. Ich denke sogar das es die Art und Weise wie zukünftig Software verkauft wird revolutionieren wird. Als Apple bei den Mobile Devices den App Store eingeführt hat, hat sich dort auch der Markt revolutioniert und jetzt gibt es kein Smartphone Anbieter mehr, der nicht einen eigenen App Store anbietet. Wie steht Ihr denn zu dem App Store auf dem Mac und glaubt Ihr das sich aufgrund dessen auch etwas in den anderen Märkten ändern wird?
Sehr nette Gedanken.
Ich habe noch einige Zweifel, wie es sich in der Zukunft weiterentwickeln wird. Auch Bedenken hab ich dabei.
Man wird nun erstmal sehen, wie es in den nächsten Monaten angenommen wird und wie die Konkurrenz darauf reagiert. Danach wird man schlauer sein.
Eins ist sicher, auf der nächsten Keynote wird uns Steve wieder einmal seine “tollen” Zahlen für den neuen MacAppStore präsentieren… *gähn*
Ja da gebe ich dir Recht! Natürlich muss man immer aufpassen, da man so auch in eine Abhängigkeit geraten könnte aber rein aus wirtschaftlicher Sicht ist es einfach mal ein sehr gelungener Schachzug den Apple da macht. Ich persönlich hoffe das auch weiterhin die Entwickler zusätzlich Ihre Software in Ihrem eigenen Stores anbieten. Möchte mich da nicht so gerne abhängig an einem einzigen Store machen!
Ich hab das Update noch nicht eingespielt, bin aber gespannt. Allerdings sehe ich das etwas zwiespältig im Moment.
Auf der einen Seite gefällt mir ein zentraler Store wo ich alles bekomme etc. Auch das Geschäftsmodell wird definitiv erfolgreich aus Apples Sicht.
Ich hoffe mal, dass der alternative Weg, Software auf den Mac zu bekommen beibehalten wird und es nicht nur den Mac App Store geben wird. Denn dann mag das für viele sicherlich die einfachste Variante sein, doch für viele andere wäre das sicher ein Grund, darüber nachzudenken zu wechseln um das mal drastisch auszudrücken.
Letztendlich darf es keine komplett geschlossene Welt werden. Was auf dem iPhone gut funktioniert (und was ich auch begrüße, da es im “Notfall” funktionieren muss) muss und wird hoffentlich nicht mit aller Konsequenz übertragen auf die Macs. Hier möchte ich doch hier und da mal spielen und rumprobieren.
Beste Grüße
Lasse
Witzig…da habe ich ungefähr den gleichen Gedanken gerade auf Tobis Kommentar geantwortet als Du Dein Kommentar geschrieben hast. Sehe ich auch so
Ich sehe den Store eher gespalten. Einerseits natürlich eine tolle, komfortable Sache. Negativ wirkt sich meiner Ansicht nach aus, dass keine Beta-Versionen reindürfen (ist doch noch richtig, oder?) oder das man als Entwickler keine wirkliche Möglichkeit hat, Nutzer über kritische Bugs o.ä. zu informieren. Das ist erst dann möglich, wenn ein Update durch den Freigabeprozess durch ist und zum Download bereit steht. Da hakt es eventuell noch an ein paar Ecken…
Ja ich sehe es ja auch ähnlich, wie man es in den Kommentaren ja auch lesen kann. Ich hoffe sehr das viele Entwickler einfach Ihren normalen Vertriebsweg beibehalten und zusätzlich die Software im App Store anbieten. Beta Versionen können nicht rein, was ist mit EDU Versionen und so weiter. Das sind alles offene Punkte, wo man halt mal schauen muss in welche Richtung es sich bewegt. Trotzdem glaube ich, dass sich die Einstellung zu dem Thema “Wie vertreibe ich Software” grundlegend ändern wird und für Apple wird es ohne Zweifel aufgehen!
Ein Gedanke leuchtet mir aber noch nicht ganz ein: Was ist
so schlimm dran, wenn Beta-Versionen nicht angeboten werden? Ich
bin schließlich der Endkunde und kein Beta-Tester…
In der heutigen Zeit ist Beta ja nicht mehr mit einer Beta von früher zu vergleichen. Teilweise nutzen die Entwickler die User um möglichst viel Feedback zu bekommen um dann so viele Verbesserungen wie möglich in die Final zu nehmen. Es gibt sogar Software die ist auch nach Jahren noch nicht bei 1.0 angekommen. Ich finde es gut wenn die User mit einbezogen werden. Gutes Beispiel ist im Moment z.B. Reeder. Der Entwickler hat Reeder für den Mac als Beta frei gegeben und liefert dann alle paar Tage/Wochen einen neuen Draft in denen dann Fehler behoben bzw. neue Features implementiert wurden. So nehmen die User aktiv an der Entwicklung teil und z.B. Reeder läuft schon so gut und stabil, dass bei mir alle anderen RSS Reader von der Platte verbannt wurden.