Vom 24.02. – 25.02.2011 fand im Medienhaus des Braunschweiger Zeitungsverlags im Rahmen der Phaenomenale, dass 1. Braunschweiger Newscamp statt. Thematisch stand beim Newscamp der Fokus auf Medienpädagogik und das Ziel war es, Pädagogen und Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit mit Multiplikatoren der Digitalen Kultur zusammenzubringen. Das ich dieses Format für sehr sinnvoll halte, habe ich ja bereits in meinem ersten Artikel zum Newscamp geschrieben und heute möchte ich Euch einfach mal davon berichten, wie es war.
Tag 1
Da ich Chris ( @erlebnischris)bereits beim Barcamp Braunschweig und der Pl0gbar Braunschweig kennengelernt hatte, habe ich im Vorfeld angeboten als Orga zu unterstützen und helfend zur Seite zu stehen. So sollte es dann auch sein, so dass für mich die Nacht schon gegen 5 Uhr beendet war und ich mich auf den Weg von Hildesheim nach Braunschweig machte. Im Braunschweiger Zeitungsverlag angekommen waren die fleißigen Helfer ( @erlebnischris@aguelzow@zwo_nullund @Lockenrocker) auch schon fast fertig mit den Vorbereitungen, so dass die fehlenden Kleinigkeiten schnell erledigt waren und wir ganz entspannt auf die Teilnehmer warten konnten. Die Räumlichkeiten und die mediale Ausstattung waren für ein Barcamp sehr gut, was Wir natürlich auch dem Braunschweiger Zeitungsverlag zu verdanken hatten. An dieser Stelle schon mal ein großes Dankeschön an die Sponsoren ( Stadt Wolfsburg und dem Braunschweiger Zeitungsverlag ), die uns eine schöne Location, eine gute Ausstattung und tolles Catering ermöglicht haben. Ein herzliches Dankeschön geht auch ein die beiden guten Feen des Braunschweiger Zeitungsverlags, die zu jeder Zeit für uns ansprechbar waren, uns bei allen Dingen unterstützt haben und uns so ziemlich alle Wünsche organisiert haben.
Gegen 09:00 Uhr trafen dann auch die ersten Teilnehmer ein und es war wirklich eine gute Mischung aus Pädagogen und Fachkräften der Kinder- und Jugendarbeit und Multiplikatoren aus der Digitalen Kultur. Bei den Multiplikatoren hat es mich gefreut einige vom Barcamp Braunschweig wiederzusehen ( @gattacapilot@emazi@crasch@Ballkultur@pant3rund @marni_bs). Am ersten Tag waren wir insgesamt so ca. 40 Teilnehmer, was für eine Erstveranstaltung völlig in Ordnung ist. Als dann alle da waren, haben die Teilnehmer erstmal eine kurze Einweisung in den Ablauf eines Barcamps bekommen und im Anschluss haben Wir dann die Session-Planung durchgeführt. Trotz das viele zum ersten Mal auf einem Barcamp waren, verlief alles sehr gut, so dass Wir dann auch zügig mit den Sessions beginnen konnten.
Sessions in denen ich war
Social Media und Presse ( @erlebnischris)
In dieser Session ging es im Schwerpunkt darum, wie die neuen Medien die Pressearbeit verändern. In der Diskussion ging es dann darum, dass z.B. der Bildanteil von aussen stetig steigt aber solche Dienste wie Flickr trotzdem keine große Rolle spielen, da die Urheberrechte meistens nicht geklärt sind. Die Bilder werden meistens immer noch von professionellen Fotografen gemacht, man versucht nur zu vermeiden das die Fotos gestellt wirken um Sie lebendiger wirken zu lassen. Twitter wird trotzdem kaum genutzt, obwohl es eine gute Ergänzung wäre. Dabei wäre es wichtig, dass sich eigentlich nie die Frage stellt ob online oder offline, es sollte eher ein ergänzendes Angebot sein und meiner Meinung nach sollten von der Presse beide Kanäle bedient werden. Wenn ich einen gut aufbereiteten und in die tiefe gehenden Artikel lesen möchte, dann greife ich sehr gerne auf Print zurück aber wenn ich unterwegs bin, dann möchte ich auch einfach mal eine schnelle Information zu aktuellen Ereignissen bekommen und da ist es mir auch nicht wichtig, ob ich ein Hochglanzfoto bekomme sondern da lege ich mehr Wert auf eine authentische Momentaufnahme. Auch das Thema Medienkompetenz wurde in der Session aufgegriffen. Hier sollte man erwähnen, dass es wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen lernen das Beste aus allen zur Verfügung stehenden Medien herauszuholen.
Browsergames ( @zwo_null)
Der Auslöser für diese Session war, dass die Jugendlichen in den Einrichtungen sehr viel Zeit mit dem Spielen von Browsergames verbringen und man sich grundsätzlich mal darüber unterhalten sollte, ob dies schädlich für die Jugendlichen sei. Viele Seiten die Flash-Spiele anbieten benutzen auch keine Altersverifikation, so das die Kids eigentlich ohne Hindernisse alle möglichen (Gewalt-)Spiele konsumieren können. Trotz diesem Umstand, waren sich die Pädagogen und die Multiplikatoren recht schnell einig, dass es eigentlich nicht darauf ankommt ob es nun ein Spiel wie “Counterstrike” oder “Farmville” ist. Spiele in denen es Kriegsszenarien gibt, gab es schon immer, damals war es halt “Cowboy und Indianer” aber das Prinzip ist so geblieben. Aufgrund der Einigkeit wanderte die Diskussion dann von Browsergames zu Medienkompetenz bei Eltern, Pädagogen usw.. Es gibt eine Kontrollfunktion und die sollte auch genutzt werden war eine der Kernaussagen. Des Weiteren wäre es wichtig, das die Eltern & Pädagogen genau so kompetent sind wie die Kinder. Oft ist es die fehlende Kompetenz, die es den Eltern nicht ermöglicht mit den Kindern vernünftig über dieses Thema zu sprechen. Es werden bereits an vielen Orten Eltern – Kind – Kurse angeboten aber leider gibt es trotzdem noch viel zu wenig Plätze. Die Gruppe war sich auch einig, dass das Thema Medienkompetenz für die Pädagogen ein wichtiger Ausbildungsabschnitt sein sollte und das es sehr wichtig ist, dass die Pädagogen dies auch annehmen.
Social Media als Schallverstärker ( @erlebnischris)
In dieser Session hat Chris mal die Frage in den Raum geworfen ob es nicht reichen würde eine Veranstaltung nur über Social Media Kanäle zu bewerben. Als Beispiel dafür diente der Webmontag Braunschweig, der nur über Twitter und Facebook beworben wurde und einen sehr erfolgreichen Start in Braunschweig hatte. Da waren wir uns schnell einig, dass natürlich ein Format wie der Webmontag oder jede andere Veranstaltung, die zum größten Teil eh von Web-affinen Teilnehmern besucht wird, ohne Probleme nur durch Social Media Kanäle beworben werden kann. Die Crux ist es, dass man die Menschen immer da abholen muss wo Sie sind. Ich kann nicht jede Veranstaltung nur über Social Media Kanäle bewerben sondern nur die, von denen ich weiß das ich dort auch den Großteil meiner Interessenten erreiche. Natürlich gilt auch hier:” Nutzt doch einfach viele verschiedene Kommunikationskanäle um so viele verschiedene Menschen wie möglich zu erreichen.”
Online Team Tools ( @zwo_null)
Diese Session war als Hilfe für die Pädagogen gedacht, die noch nicht so viel Erfahrung mit der Nutzung von Online-Tools haben. Deswegen wurden dann von Maik auch die üblichen Tools vorgestellt.
- Dropbox
- Doodle
- Facebook (insbesondere geheime Gruppen)
- Mindmeister
Facebook in der Jugendarbeit ( @Lockenrocker)
In dieser Session erzählte uns Cornelius auf was man achten sollte, wenn man Facebook in der Jugendarbeit einsetzt. Natürlich muss man immer auf die Rechtslage achten und ob das von der Leitung überhaupt genehmigt ist. Es hat aber auch Vorteile Facebook zu nutzen, da Facebook einfach der Kanal ist, der von den meisten Kids genutzt wird. Man sollte seinen privaten- und seinen Arbeits-Account strikt voneinander trennen. Natürlich finden die Kids auch den privaten Account und da kommt es dann darauf an, dass man den Jugendlichen vernünftig erklärt warum man die Freundschaftsanfrage ablehnt.
Cyber Mobbing ( @Lockenrocker)
Dies war die letzte Session des ersten Tages aber auch eine der Wichtigsten Sessions. Cyber Mobbing wird sehr oft unterschätzt, obwohl es genau so gefährlich ist wie jede andere Form des Mobbings. Es gibt ein paar Tipps, die man sich für solche Fälle merken sollte. Am Anfang sollte man auf jedenfall den Täter bitten sein Fehlverhalten zu unterlassen. Sehr wichtig ist es auch, die Beleidigungen, Drohungen, etc. per Screenshot aufzunehmen und mit Zeit und Datumsangabe abzuspeichern. Im Falle von Chatrooms, Foren und Social Communities den Betreibern der Seite den Vorfall melden. Die Schule, Verein o.ä. informieren und eine Beratungsstelle kontaktieren. Hier noch ein gut gemachtes Video, was sich mit dieser Problematik beschäftigt.
Das waren der erste Tag des Braunschweiger Newscamp und im nächsten Artikel berichte ich Euch dann vom zweiten Tag!
Diese Artikel könnten Dich auch interessieren:
- Newscamp – Das Medienpädagogische Barcamp
- Mein erstes Mal….auf einem Barcamp
- Barcamp Braunschweig 2010